Die Agenturprovision, auch bekannt als AE-Provision (Annoncen-Expedition-Provision) oder Beraterkommission (BK), ist eine Vergütung, die Kunden oder Marken an Agenturen für vermittelte und/oder realisierte Aufträge zahlen.
Ursprünglich stammt dieser Begriff aus den Anfängen der Werbung, als Agenturen hauptsächlich als Vermittler zwischen werbetreibenden Unternehmen und Medienunternehmen (Verlagen, Sendern etc.) agierten. Für die erfolgreiche Vermittlung eines Auftrags, beispielsweise einer Anzeigenbuchung, erhielten die Agenturen einen prozentualen Anteil des Auftragsvolumens als Provision.
Heutzutage ist die Agenturprovision in verschiedenen Branchen üblich, insbesondere in:
- Werbung und Marketing: Für die Vermittlung von Werbeplätzen, die Konzeption und Umsetzung von Kampagnen oder die Zusammenarbeit mit Influencern.
- Immobilien: Als Maklerprovision für die erfolgreiche Vermittlung von Kauf- oder Mietobjekten.
- Versicherungen und Finanzen: Für den Abschluss von Versicherungsverträgen oder Finanzprodukten.
- Personalvermittlung: Für die erfolgreiche Vermittlung von Arbeitskräften.
- Modelagenturen: Models zahlen einen prozentualen Anteil ihrer Gage an die Agentur, die ihnen den Auftrag vermittelt hat.
Wie hoch ist die Agenturprovision?
Die Höhe der Agenturprovision ist nicht einheitlich geregelt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Branche, der Art der Leistung, dem Auftragsvolumen und den individuellen Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Agentur.
Als allgemeine Richtwerte können jedoch genannt werden:
- Im Medienbereich (z.B. Anzeigen): Oft zwischen 10 und 15 Prozent des Brutto-Auftragsvolumens, kann aber bei reinen Mediaagenturen auch unter 1 Prozent liegen.
- Influencer Marketing: Hier sind verschiedene Modelle üblich, von Tagessätzen über erfolgsabhängige Vergütungen (oft zwischen 15 und 30 Prozent des Honorars des Influencers) bis hin zu Hybridmodellen.
- Modelagenturen: In Deutschland ist eine Provision von 15 % üblich, wobei die Höchstgrenze laut Vergütungsverordnung bei 18 % liegt. In der Praxis verrechnen viele Agenturen jedoch zwischen 20 und 30 %.
Wichtig zu beachten:
- Eine gesetzliche Verpflichtung zur Zahlung einer Agenturprovision gibt es in den meisten Fällen nicht. Sie basiert in der Regel auf vertraglichen Vereinbarungen.
- Im deutschen Presserecht ist eine klare Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung vorgeschrieben, was auch die Kennzeichnungspflicht von Advertorials betrifft.
- Früher war die AE-Provision eine der Haupteinnahmequellen von Werbeagenturen. Heute gibt es verschiedene Vergütungsmodelle für Agenturen, wie z.B. Service Fees, Pauschalhonorare oder Einzelleistungsvergütungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Agenturprovision eine gängige Form der Vergütung für die erfolgreiche Vermittlung oder Durchführung von Aufträgen durch Agenturen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen darstellt. Die Höhe der Provision ist branchenabhängig und wird in der Regel vertraglich vereinbart.